Dunning-Kruger-Effekt

graichendr

Herr X hatte (Physische) Geographie an der Universität Y studiert und nach einigen Jahren mit Diplom abgeschlossen.
Danach hatte er eine völlig andere berufliche Laufbahn eingeschlagen.
Dem sogenannten Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" war er die ganzen Jahre aber immer als Leser treu geblieben.
Ihn verärgert die stetig wachsende Zahl an Klimaskeptikern, die er abfällig "Klimaleugner" nennt.
Das seien alles nach seiner Expertise "Verhaltensauffällige, die sich mit Verschwörungstheorien wichtig machen wollen".
Denn 98% der Klimaexperten auf der ganzen Welt warnten eindringlich vor den dramatischen Folgen des Klimawandels.
Und die können ja schließlich nicht irren.
Deren Forschung war und ist unabhängig und frei.
Auch seien diese als Hochschullehrer nahezu unkündbar und könnten daher ungeniert die reine Klima-Wahrheit verkünden.
Herr X hat selbst die entsprechende Fachwissenschaft studiert und meint, das Ganze objektiv beurteilen und einschätzen zu können.
Wieviel Wissen nach über 30 Jahren Tätigkeit in einem anderen Job hängengeblieben ist, ist dabei irrelevant.
Auch der Spiegel warnt immer intensiver vor dem menschgemachten Klimawandel.
Eine stete Zunahme an Grafiken mit blutroten (Hitze-)Farben, wie man sie sonst nur aus mittealterlichen Höllendarstellungen kennt.
Die Skeptiker leben nach Einschätzung von X in einer Blase. Der Spiegel stelle demgegenüber den herrschenden Meinungs- und Wissenschaftsstand ausgewogen und objektiv dar.
Früher konnte man(n) mit dem Spiegel unter dem Arm den Anschein der eigenen Intellektualität nach außen hin vorgeben. Was ist also falsch daran ihn als Informationsquelle zu nutzen?